Digitaler Reifegrad sorgt für Gesprächsstoff bei zwei Mitarbeitern

Digitaler Reifegrad: Auf Welcher Stufe Stehen Sie?

In einer zunehmend digitalisierten Welt ist es für Unternehmen aller Branchen unerlässlich ihre digitale Reife kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln Um dies erfolgreich umzusetzen gilt es den eigenen digitalen Reifegrad zu bewerten und Ziele für die digitale Transformation zu definieren Hier setzen digitale Reifegradmodelle an Diese unterstützen Unternehmen dabei ihre aktuellen digitalen Fähigkeiten einzuschätzen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren
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Inhalt

Digitaler Reifegrad vs. Digitale Transformation

Die Begriffe „digitaler Reifegrad“ und „digitale Transformation“ werden häufig synonym verwendet. Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Theoretisch kann die digitale Reife durch digitale Transformation erreicht werden. Jedoch gilt: nicht jede digitale Transformation führt zu digitaler Reife. Das liegt daran, dass digitale Reife kein statisches Ziel ist. Sie ist nicht etwas, das Sie erreichen und abhaken können. 

Wie Sie in diesem Beitrag sehen werden, geht es bei dem Thema digitale Reife nicht nur darum, im Internet die digitale Präsenz auszubauen. Es dreht sich vielmehr darum, in einem Unternehmen Agilität und Flexibilität aufzubauen, damit das Unternehmen dynamisch auf Veränderungen reagieren kann.

Digitaler Reifegrad Definition (engl.: Digital Maturity)

Erhebung des aktuellen Stands der Digitalisierung in einer Organisation. Ein digitaler Reifegrad Fragebogen ermöglicht dabei die Messung des Fortschritts.

Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad sind wettbewerbsfähiger als Unternehmen mit einem niedrigen Reifegrad. Dazu gehören beispielsweise ein höheres Umsatzwachstum, besserer Kundenservice und kürzere Markteinführungszeiten. Bei einem niedrigen digitalen Reifegrad ist es für Unternehmen schwierig bis unmöglich, diese Vorteile zu nutzen.

Was sind digitale Reifegradmodelle und wofür werden sie eingesetzt?

Digitale Reifegradmodelle bilden das Framework zur Bewertung und Verbesserung der digitalen Fähigkeiten von Organisationen. Sie werden dafür eingesetzt, den aktuellen Stand der Digitalisierung zu messen, Ziele zu setzen und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Als Instrument zur Erfassung der des IST-Stands kann ein ein Check z.B. mittels eines Fragebogens durchgeführt werden.

Digitaler Reifegrad Check (engl.: Digital Maturity Assessment)

Der digitale Reifegradmodell Check kann verwendet werden, um den aktuellen digitalen Reifegrad eines Unternehmens zu bewerten und zu verstehen. Er beinhaltet auch einen Fahrplan für die Erreichung der Ziele zur digitalen Reife, sowie die Planung des Wachstums und die Messung des Reifegrads.

In der Praxis gibt es viele digitale Reifegradmodelle, aus denen man wählen kann. Das eine Unternehmen wendet das Modell auf Vertrieb und Marketing an. Ein anderes Unternehmen wiederum konzentriert sich auf das Servicemanagement oder die Logistik. Alle Reifegradmodelle bieten dem Unternehmen jedoch datengestützte Erkenntnisse über den aktuellen digitalen Reifegrad. 

Das Frauenhofer Institut hat im DACH-Raum eines der populärsten Modelle für den digitalen Reifegrad entwickelt. Details zu dem Reifegradmodell des Frauenhofer Institus und weitere sind unten im Detail abgebildet.

Warum die digitale Reife für Ihr Unternehmen wichtig ist

Die meisten Unternehmen hatten bereits vor der Pandemie damit begonnen, Technologien zur Automatisierung ihrer Prozesse einzusetzen. Covid-19 war aber durchaus ein Beschleuniger für die digitale Transformation.

In dieser schnelllebigen Welt ist „der Wandel die einzige Konstante“. Daher müssen Unternehmen anpassungsfähig und widerstandsfähig sein, um mit diesen Veränderungen umzugehen. Digitale Reife verschafft Ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil und kann Ihnen dabei helfen sich abzuheben. Zusätzlich hilft eine hohe digitale Reife den Unternehmen betriebliche Effizienzen zu steigern und ermöglicht, einen nahtlosen Kundenservice anzubieten.

Wie misst man den Grad der Digitalisierung?

Zur Messung des Reifegrads stehen eine Vielzahl von Reifegradmodellen zur Auswahl. Die Bewertung selbst wird meist auf Grundlage einer Selbsteinschätzung (digitaler Reifegrad Test) auf einer Punkteskala vorgenommen. Dabei gibt es unterschiedliche Themenbereiche, die bewertet werden sollen. Eine Auswahl von Reifegradmodellen haben wir für Sie nachfolgend zusammengefasst:

  • DRP Reifegradmodell: Eines der bekanntesten Modelle im DACH-Raum ist der DRP Reifegrad vom Frauenhofer Institut
  • Digital Maturity Model der Universtität St. Galllen: Das Modell der Universität St. Gallem erfreut sich über hohe Beliebtheit
  • Digital Maturity Benchmark: Ein international spezifisches und komplexeres Reifegradmodell, entwickelt in Kooperation von Google und BCG. Das Reifegradmodell untersucht speziell die Reifer der Marketingabteilungen und Kundenbeziehung

Bei der Auswahl des richtigen Reifegradmodells und passenden Checks müssen die Bedürfnisse des einzelnen Unternehmens beachtet werden. Gerade bei kleineren und mittelständischen Unternehmen (KMU) sollte ein Digitalisierungscheck auf die individuellen Bedürfnisse ausgewählt und angepasst werden.

DRP Reifegradmodell von dem Frauenhofer Institut

Das Institut sieht als “Stellschrauben für den Digitalen Wandel” die Fähigkeit einer Organisation sich Wandeln zu können und die Individualität des Unternehmens im Mittelpunkt. Um ein individuelles Maßnahmenpaket abzuleiten, bietet es sich an als Grundlage den dazugehörigen Schnellcheck für den digitalen Reifegrad Ihres Unternehmens selbstständig durchzuführen.

Um den aktuellen Reifegrad des Unternehmens zu Messen, beantwortet man Fragen aus den fünf Themenbereichen:

  1. Führung
  2. Fundament
  3. Team
  4. Umfeld
  5. Agilität

Ergänzt um die Retroperspektive erhält man eine Punktzahl, mithilfe der man seine Einordnung zwischen Reifegrad 1 (Digital Defender) und Reifegrad 4 (Digital Leader) erhält.

Digitaler Reifegrad Stufen des Modell des Frauenhofer Instituts umfassen:

  1. Digital Defener
  2. Digital Starter
  3. Digital Practioner
  4. Digital Leader
Einordnung der eigenen digitalen Reife. Quelle: Frauenhofer Institut

Das Digital Maturity Model der Universität St. Gallen

Die Universität St. Gallen hat in Kooperation mit Crosswalk AG bestehende Reifegradmodelle weiterentwickelt. Das Digital Maturity Model behandelt insgesamt neun Dimension, welche vom Kundenerlebnis, über Prozessdigitalisierung bis hin zu Transformationsmanagement einen Umfangreichen Überblick in die eigene Organisation gibt. Die verschiedenen Dimensionen werden anhand “Indikatoren” wie bspw. die Nutzung von Kundendaten im Unternehmen bewertet und abschließend ausgewertet.

Digital Maturity Assessment von Google und BCG

Mit „Never miss a moment to connect with customers“ wird der Reifegrad-Check von Google und BCG beworben. Damit liegt der Schwerpunkt des Assessments auf der Kundenbeziehung und den sich verändernden Kundenbedürfnissen. Welche, wegen den drei Faktoren Nachfragevolatilität, Personalisierung und Datenschutz, Veränderung erfährt. 

Gerade weil der Reifegrad-Check speziell die Marketingaktivitäten und die damit einhergehende unternehmensübergreifende Datenstrategie betrachtet, bekommt man einen guten Eindruck, wie digitale Pioniere ihre Wertschöpfung betreiben.

Empfehlung

Welches Reifegradmodell ist nun das richtige für Ihr Unternehmen?

Wichtig ist, das Modell sollte von allen Beteiligten verstanden werden. Es sollte für das Unternehmen Kosten-/ Nutzeneffizient und hinsichtlich der Ergebnisse realisierbar sein. Zudem sollte es flexibel und für die jeweilige Branche auch relevant sein. Wenn das Unternehmen nicht gerade im High-Tech-Bereich tätig ist, ist ein IT-zentriertes Reifegradmodell daher weniger geeignet. 

Wichtige Fragestellungen dabei sind: Was will das Unternehmen mit der Einführung eines Reifegradmodells erreichen? Wenn beispielsweise das Ziel darin besteht, die Wertschöpfung von Daten in den Systemen der Organisation zu erhöhen, sollte auch das gewählte Reifegradmodell diesen Bereich abdecken. 

Fragen Sie am besten Partner, Kollegen und externe Berater welches Reifegradmodell in der Branche die besten Ergebnisse erzielt und sich für das Unternehmen eignet. 

Obwohl sich das Reifegradmodell in der Praxis bewährt hat und es einen überraschen kann, wie viele gute Maßnahmen abgeleitet werde können hat das Modell auch einige Aspekte, denen man sich vorher bewusst sein sollte. 

Die Modelle geben keine konkreten Leitlinien vor. Es gibt nicht den einen Weg der digitalen Transformation, der für alle funktioniert. Es gibt nicht den einzigen richtigen Zielzustand, der erreicht werden muss. Es zeigt zwar die Best Practices und Möglichkeiten auf, bietet aber keine konkreten Handlungsanweisungen, da nicht alle Wege für jedes Unternehmen geeignet sind. 

Tipp: Sollte das Ziel sein ein einheitliches Verständnis von Digitalisierung im Unternehmen zu erhalten, haben Sie jetzt das richtige Werkzeug dafür. 

Carolin Esslinger
Geschäftsleitung go-digi-transformation

M.Sc. Wirtschaftswissenschaften I Digitalisierung I Scrum Master und agiles Management I Strategin mit hands-on-mentality

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